Frage:
Wozu ist der Dünndarm da?
merna230674
2006-06-19 23:23:21 UTC
Ich habe gehört das wenn unter dem Fuß eine bestimmte stelle schmerzt, hätte man probleme mit dem Dünndarm. Wie ist das zu verstehen und welche Auswirkung hat es auf den Organismuss?
Zwei antworten:
Leony
2006-06-20 09:28:53 UTC
Der Dünndarm ist bei einem Erwachsenen ca. 6 Meter lang und hat einen Durchmesser von nur 2,5 Zentimeter. Er ist vielfach gewunden und setzt sich aus drei Abschnitten zusammen: Der Zwölffingerdarm, der Krummdarm und der Leerdarm. Im Dünndarm findet der grösste Teil der Verdauung statt. Hier gelangen die meisten Nährstoffe durch das Epithelgewebe (das ist ein Gewebe, welches die Organe umhüllt, wie z.B ein Spannteppich in einem Raum) in das Blut.



Die Venen des Dünndarms sowie die Venen des Dickdarms und des Magens führen nicht direkt zum Herz, sondern münden in der Pfortader. Diese transportiert das nährstoffreiche Blut vom Darm zur Leber. Von dort aus gelangt es zurück in den Blutkreislauf.



Der Zwölfingerdarm ist der erste Abschnitt des Dünndarms, er ist etwa 25 Zentimeter lang, das entspricht ca. 12 Fingerbreiten. Er schliesst an dem Magen an und ist C-förmig gekrümmt. Im Bogen des C ist der Kopf der Bauchspeicheldrüse eingelagert. Im Zwölffingerdarm beginnt die eigentliche Fettverdauung. Die Fette werden mit der Hilfe von Gallensäften- und -säuren, die von der Leber produziert werden, emulgiert. Die Kohlenhydrate- und Eiweissspaltung wird im Zwölffingerdarm fortgesetzt. Mit Hilfe der Enzyme Amylase, Diastase u.a..



Nun befördert der Zwölffingerdarm die Nahrung durch wellenartige Bewegungen weiter in den Leerdarm.



Der Leerdarm ist etwa einen Meter lang und schliesst sich an den Zwölffingerdarm an. Hier wird die Resorption der Nährstoffe fortgesetzt.



Der Leerdarm gleicht im Aufbau und in der Funktion dem Krummdarm, hat aber einen geringeren Durchmesser und eine dünnere Wand.



Der Krummdarm liegt anschlissend an den Leerdarm und somit ist er das Ende des Dünndarms. Auch hier werden die weiter aufgespaltenen Nährstoffe ins Blut und in die Lymphe aufgenommen (Resorption). Die innenseite des Krummdarms ist stark vergrössert durch mikroskopisch kleine fingerförmige Ausstülpungen, die Darmzotten.









Die Darmzotten befinden sich im Krumm- und im Leerdarm. Da sie sehr klein sind gibt es millionenweise davon. Auf einen Quadratzentimeter befinden sich rund 3000 Zotten und 1,5 Milliarden Mirkozotten.





Die Darmzotten besitzen in der Mitte einen Lymphkanal und Drüsen, die Verdauungssäfte abgeben. Durch ein Netz von Kapillaren (sehr dünne Äderchen) wird frisches sauerstoffhaltiges Blut herangeführt und mit Nährstoffen angereichertes Blut abtransportiert. Die Darmzotten sind ständig in langsamer schwingender Bewegung. Sie kommen so mit der verflüssigten Nahrung besser in Kontakt und wirbeln diese auf.









Darstellung der Spaltung von Nahrungsteilen durch Enzyme







1. die Nährstoffe werden in schwingender Bewegung gehalten.



2. Die Enzyme spalten die Fette, Proteine und Kohlenhydrate.



3.Die Blutgefässe führen sauerstoffreiches Blut hinzu und führen gleichzeitg das nährstoffreiche Blut ab.



Unter Resorption wird die Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung verstanden (Vitamine, Mineralstoffe, Wasser) und auch der bei der Verdauung anfallenden Spaltprodukte von Nährstoffen aus der Nahrung (Zucker, Aminosäuren, Fettbestandteile). Alle diese Nährstoffe und Nährstoff-Bauteile werden vom Blut und von der Lymphe aufgenommen. Alkohol, Vitamine und Spurenelemente können zum Teil auch schon im Magen resorbiert werden.



Jetzt können Siesich vielleicht selber beantworten, warum Dünndarm notwendig ist. Jedenfalls bei Dünndarmkrebs ist die Sterbequote fast zw.90 und 100%.



P.S. Organismus schreibt man mit einem "s"
Tomograph
2006-06-20 06:54:57 UTC
Das ist überhaupt nicht zu verstehen. Der Dünndarm gliedert sich in 3 Abschnitte: Duodenum, Jejunum und Ileum. Aufgabe des Dünndarms ist es, die Nahrung zu verdauen und aufzuschließen und die Nährstoffe zu resorbieren. Was "übrig bleibt", geht dann weiter in den Dickdarm, wo Wasser entzogen wird, und danach (hoffentlich) weiter in's Klo.

Die Geschichte mit dem Fuss klingt nach "Reflexzonen": Die Vorstellung, dass sich die inneren Organe an bestimmten Lokalisationen an der Fusssohle abbilden und so (durch gezielte Massage) auch stimuliert werden können. Ähnliches gibt es auch am Ohr bzgl. Akupunkturpunkten.

Aus schulmedizinischer Sicht ist das allerdings eher Unsinn; Dich wird kein Orthopäde, zu dem Du wegen Fussschmerzen kommst, zum Gastroenterologen schicken...


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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