So, jetzt wisst ihr alles über Cola:
Ach so...nebenbei...wenn bei meinen Patienten die Magensonde durch Sondennahrung verstopft ist, wird immer Coca Cola zum Durchspülen genommen...weil es das einzige Mittel ist,was schnell hilft..sollte uns das zu denken geben??? :-)
1. Historisches
Entdecker: John Styth PEMPERTON, Drogist
Herstellungsdatum: 1885
Am 8. Mai 1886 hat ein amerikanischer Drogist auf der Suche nach einem
neuen Allheilmittel erstmals aus Wasser, Zucker, Kolanüssen, Coca-
Strauchblättern und einigen bis heute (!) offiziell geheim gehaltenen
(natürlichen) Aromastoffen ein Gebräu geschaffen, das letztlich nicht
als Medizin gegen Abgeschlagenheit und Völlegefühl, sondern als
Erfrischungsgetränk einen unbeschreiblichen Siegeszug in über 160
Ländern der Welt antrat.
2. Allgemeines
Im Zeitalter der Spurenanalytik und staatlichen Lebensmittelkontrollen
dürfte die historisch gewachsene Geheimniskrämerei um das genaue Rezept
jedoch nur mehr von der Werbeabteilung der Weltfirma wirklich ernst ge-
nommen werden.
Trotzdem sind jedoch Gerüchte über verschiedene gesundheitsgefährdende
Wirkungen durch unbekannte Inhaltsstoffe im Coke nie ganz verstummt.
Vor allem der niedrige pH-Wert gibt immer wieder Anlaß zu schaurigen
Spekulationen: Coca-Cola könnte Fleisch zersetzen, ähnlich aggressiv
würden Magenwände angegriffen. Verfärbte und gequollene Fleischstücke,
die in Colagetränken gelagert worden waren, werden als Beweis angesehen.
Dass ähnliche Effekte auch in Mineralwasser beobachtbar sind, weil im
sauren Milieu u.a. dem Fleisch Stickstoff entzogen wird, ist schon
weniger bekannt. Der Gehalt an Phosphorsäure als Säuerungsmittel in Cola-
getränken scheint manchmal überhaupt suspekt: Sogar 0,1 molare
(= ca. 1%ige) Lösungen mit entsprechend phosphatierender Wirkung auf
Eisen kolportiert.
3. Inhaltsstoffe
Zu 99% besteht Coca-Cola aus Wasser und Zucker.
Zuckeranteil: 11-12%
Koffein : ca. 16 mg / 100ml
Extrakte von Kolanüssen, bitteren Pomeranzen, Johannisbrotbaum und Ingweressenz
Kohlensäure,
Wasser,
brauner Karamellzucker (Zuckerkulör E 150) als Farbstoff,
natürliche Aromen und
Säuerungsmittel Orthophosphorsäure (E 338);
ph-Wert: 2,7
Einzelanalyse
100 g Colagetränke enthalten ungefähr:
Energie : 46,4 Kcal
Wasser : 88,0 g
Kohlenhydrate: 11,0 g
Natrium : 7,0 mg
Kalium : 1,0 mg
Calcium : 4,0 mg
Magnesium : 1,0 mg
Phosphor : 15,0 mg
Vitamine : keine (!!!)
Die Kolanuss (Samenkern das Kolabaums - Sterculiaceae (Cola vera))
enthält durchschnittlich in der getrockneten Form:
12,0% Wasser
9,0% Eisweisstoffe
3,5% Gerbstoffe
44,0% Stärke
1,6% Alkaloide
4. Physiologische Wirkung
4.1. Koffein:
Der Koffeingehalt dürfte sich erst nach exzessiven Cola-Konsum be-
merkbar machen. Ca. 160 mg Koffein/l Cola, dass entspricht etwa 2-3
Tassen Kaffee.
Koffein wirkt auf das ZNS (Zentrale Nervensystem), da es durch Hemmung
der Phosphodiesterase die Umwandlung des cAMP in AMP verzögert. Mäßige
Koffeinmengen regen Herztätigkeit, Stoffwechsel und Atmung an, der
Blutdruck, die Körpertemperatur und Blutumlaufgeschwindigkeit steigen,
die Blutgefäße im Hirn erweitern sich ein wenig, während sie sich in
den Eingeweiden verengen.
Weiters wirkt Koffein harntreibend (Diurektikum).
Die bessere Durchblutung im Großhirn, sowie eine Anhebung der Stimmung,
eine vorübergehende Besserung der Arbeitsleistung und die Verscheuchung
von Müdigkeit sind die Folge von Koffeingenuss. Coca Cola sollte aber
nicht mit Alkohol gemischt werden. Der Chronische Missbrauch von Koffein
kann aber zu einer leichten Form von Abhängigkeit führen, die bei Entzug
zu Kopfschmerzen führt. Höhere Koffein-Dosen rufen ein Händezittern,
Blutandrang im Kopf und einem Druck in der Herzgegend hervor. Die letale
Dosis von Koffein liegt für den Menschen bei etwas 10 g. Empfindliche
Menschen sollten einen übermäßigen Koffeingenuss vermeiden.
4.2. Zuckeranteil:
Der rasch resorbierbare Zuckeranteil von 11-12% (!) ist es auch, der den
Cola-Trinker munter und aktiv macht. Doch Diabetiker und Diätenhalter
sollten von der Kalorienflut die Finger lassen.
4.3. Orthophosphorsäure:
Diese dient als Säuerungsmittel und geschmackliche Abrundung im Cola.
Wie die Phosphate, geriet diese vor Jahren in den Verdacht, bei Kindern,
das hyperkinetische Syndrom hervorzurufen. Wissenschaftlich wirklich be-
stätigt konnte diese Theorie bis heute nicht werden. Anorganische
Phosphorsäuren und Phosphate findet man natürlicherweise zum Glück in
vielen Lebensmitteln.
Phosphate gibt es vor allem in Eiern, Nüssen, Käse und Milch. Wenn Kinder
von Cola-Getränken überaktiv werden, dürfte das eher am Koffein liegen.
Zuwenig Phosphat könnte sogar zu Knochenbildungsstörungen führen. Über-
schüssiges Phosphat wird normalerweise hormongesteuert ausgeschieden.